Effizient und konsistent: Transformatives Design System für STIHL

Wer ist STIHL?

Die STIHL Gruppe ist ein international tätiger Weltmarkt- und Technologieführer, welcher Geräte für Profianwender in der Forst- und Landwirtschaft sowie der Landschaftspflege und Bauwirtschaft, aber auch für private Gartenbesitzer entwickelt, fertigt und vertreibt. Ergänzt wird das Sortiment durch digitale Lösungen und Serviceleistungen.

STIHL-Produkte werden grundsätzlich über den servicegebenden Fachhandel und STIHL eigene Online-Shops, die in den nächsten Jahren international ausgebaut werden, vertrieben – mit 44 eigenen Produktions- und Vertriebsgesellschaften, rund 120 Importeuren und mehr als 55.000 Fachhändlerinnen und -händlern in über 160 Ländern.

STIHL produziert weltweit in sieben Ländern: Deutschland, USA, Brasilien, Schweiz, Österreich, China und auf den Philippinen. Seit 1971 ist STIHL die meistverkaufte Motorsägenmarke weltweit. Das Unternehmen wurde 1926 gegründet und hat seinen Stammsitz in Waiblingen bei Stuttgart. Als nachhaltig agierendes Familienunternehmen will STIHL den Menschen die Arbeit mit und in der Natur erleichtern. STIHL erzielte 2023 mit 19.805 Beschäftigten weltweit einen Umsatz von 5,27 Milliarden Euro.

Projekthintergrund und Ziele

Wie viele deutsche Unternehmen steht auch STIHL vor der Herausforderung, traditionelle Unternehmensstrukturen zu modernisieren, um die agile und abteilungsübergreifende digitale Transformation erfolgreich umzusetzen.

Oft arbeiten mehrere Abteilungen unabhängig voneinander an Interface-Lösungen für ähnliche Probleme und Aufgabenstellungen. Obwohl diese parallel erarbeiteten Lösungen oft ein hohes Niveau erreichen und ihre individuellen Ziele erfüllen, sind sie häufig uneinheitlich, nicht universell übertragbar und in Bezug auf Zeit und Kosten aufwändiger.

Deshalb verfolgt das Projekt “Design System” folgende Ziele für das Unternehmen:

  1. Abteilungsübergreifende Effizienzsteigerung in Design & Development
  2. Konsistente Markenwahrnehmung auf Nutzerseite
  3. Reduktion von Design-Modulen und Code-Produktion
  4. Beschleunigung bei Plattform- oder Produkteinführungen
  5. Usability-Optimierung / Fehlerminimierung

Design System: Das Fundament aller digitalen Produkte

Design Systeme sind ein wichtiger Baustein für Unternehmen wie STIHL, um im Interface-Design plattformübergreifend und technologisch auf dem neuesten Stand zu sein – und auch in Zukunft zu bleiben. Sie bieten abteilungsübergreifende Lösungen, die sicherstellen, dass die Anforderungen der verschiedenen spezifischen Anwendungen bei der Auslieferung erfüllt werden.Deshalb hat STIHL begonnen, mit Moccu Pattern-Libraries für UI-Design-Elemente aufzubauen.

Beispiel: die Core-Komponente “Button”, in allen benötigten Variationen und States,
als Plattform-übergreifende Lösung angelegt.

Dabei ist die richtige Balance zwischen klaren Richtlinien, nützlichen Templates und variablen Modulen auf der einen Seite, sowie größtmöglicher Freiraum für die Teams in ihren Bereichen auf der anderen Seite ein entscheidender Faktor.

Dies erreichen wir, indem wir einheitliche Basis-Elemente mit den dazugehörigen Richtlinien bereitstellen. Dazu gehören Fundamentals wie Farben, Schriftstile und -größen, Design Grids, Formsprache, Icons und universelle Core Components.

Auf Ebene von Plattform, Team und Produkt bleibt weiterhin genug Spielraum für individuelle Ausarbeitungen einzelner Module, sodass das Design System einerseits erheblichen Aufwand einspart und andererseits durch die Bereitstellung der wichtigsten stilprägenden Elemente und ihrer Anwendungsrichtlinien eine konsistente Brand Experience in den Customer Journeys gewährleistet.

Ohne Design System: Jedes Team designt und implementiert Fundamentals sowie Core Components einzeln
Das Design System bildet eine gemeinsame Basis, die Anforderungen von Fundamentals und Core Components enthält und allen Teams zur Verfügung steht

Weniger Aufwand, weniger Fehler

Definierte Styles und Elemente lassen sich einfach wiederverwenden. Dadurch sparen Designer und Developer nicht nur Zeit, sondern reduzieren automatisch auch Fehler. Zahlreiche repetitive Basisaufgaben entfallen. Das setzt nicht nur in den Design- und Development-Teams, sondern auch in vielen anderen Ressourcen frei, die nun für zukunftsgerichtete Herausforderungen eingesetzt werden - für echte Innovationen und plattformspezifische Lösungen.

Beispiel: Button spart 60 Prozent der Kosten

Der Button ist die wichtigste Komponente eines digitalen Produkts. Das Design System reduziert den Aufwand der Design- und Development-Teams erheblich:

Aufwand ohne Design System:
10x Design
10x Entwicklung
10x Implementierung
= 30 Aufwandspunkte

Aufwand mit Design System:
1x Design
1x Entwicklung
10x Implementierung
= 12 Aufwandspunkte

Das Design System reduziert den Aufwand für den Button von 30 auf 12 Aufwandspunkte. Das bedeutet eine Kostenersparnis von 60 Prozent.

Barrierefreiheit und Optimierungen bereits mitgedacht

Alle bereitgestellten Elemente, so auch beispielsweise der Button, entsprechen den neuesten Standards und Barrierefreiheits-Richtlinien. Der Button ist als Komponente mit allen relevanten Varianten hinterlegt und getestet. Das stellt Konsistenz und Qualität sicher. Sollte Optimierungsbedarf bestehen, werden die Anpassungen durchgeführt und verzögerungsfrei für alle Bereiche aktualisiert bereitgestellt. Damit spart das Design System auch in Zukunft Aufwand und Kosten.

Beispiel: Die semantische Struktur der Color Variables, angelegt für Light und Dark Mode, garantiert einen barrierefreien Farbeinsatz.

Ergebnisse des Monitorings

Figma Analytics zeigt anhand von anonymen Nutzungsdaten, welche Komponenten aus dem Design System wie oft verwendet werden. Stand Mai 2024 greifen 34 STIHL Teams auf 118 Komponenten zu. Die meistgenutzte Komponente ist der Button. Er wurde 46.446-mal eingesetzt und nur 133-mal entkoppelt.

Eine Komponente wird aus dem Design System nur dann entkoppelt, wenn sie individuell angepasst werden muss, weil die benötigte Variante nicht im Design System hinterlegt ist. Die niedrige Entkopplungsquote des Buttons zeigt also, dass er und seine hinterlegten Varianten von den Design-Teams hervorragend angenommen werden.

Die Benutzeroberfläche von Figma Analytics gibt einen Einblick in die Verwendung der verschiedenen 
Komponenten des STIHL Design Systems

Man ist nie fertig, aber immer aktuell

Die Arbeit mit Design Systemen ist ein fortlaufender Optimierungsprozess, der iterativ Updates erfordert, um für die Zukunft aktuell zu bleiben. Das Mindset sowie die Zielsetzung der eigenen Arbeit müssen deshalb umgestellt werden: Anstelle eines fertigen Projekts oder Produkts wird die Arbeit am Design System im Grunde nie abgeschlossen.

Doch durch diese vergleichsweise kleinen Optimierungen und Anpassungen bleiben sämtliche Komponenten aktuell, entsprechen den neuesten Erkenntnissen der Forschung und lassen sich leicht an neue Richtlinien anpassen. So spielt das Design System beispielsweise eine zentrale Rolle bei der Unterstützung der Teams bei der Umsetzung der Accessibility-Richtlinien der WCAG, die ab Juni 2025 gemäß dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) verbindlich gelten.

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Thomas Walter Managing Director & Partner

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