Informationsarchitektur
Darum ist eine semantische Website-Struktur so wichtig.
Das Ergebnis von Usability-Testing ist eine optimierte User Experience (UX). Doch wie lässt sich die Usability einer Website oder Anwendung testen? Wir zeigen zeitgemäße Methoden im Überblick und teilen unsere Erfahrungen.
Was ist ein Usability-Test? Darunter versteht man verschiedene Methoden, um die Nutzerfreundlichkeit eines Produkts oder einer Website zu überprüfen. Unser Ziel ist es, UX messbar zu machen und UX zu optimieren. Deshalb setzen wir verschiedene Usability-Test-Methoden ein, die eine Vielzahl von Vorteilen bringen.
"To design the best UX, pay attention to what users do, not what they say. [...] Users do not know what they want."
Jakob Nielsen, Principle Nielsen Norman Group
Ob Usability-Test-Methoden moderiert oder unmoderiert durchgeführt werden, hängt von den definierten Test-Zielen ab. Doch welche Vor- und Nachteile ergeben sich bei moderierten und unmoderierten Usability-Tests?
Am besten geeignet für: Alle Arten von Prototypen. Bei Usability-Testing mit Moderation kann das Produkt auch noch ein Wireframe oder unveröffentlicht sein. Für den Testverlauf ist es unproblematisch, da die Teilnehmer:innen durch den Test geführt werden.
Vorteile
Nachteile
Am besten geeignet für: Prototypen in einer gestellten Umgebung oder fertige Websites. Bei Klickdummys oder nicht funktionalen Prototypen müsste ein:e Moderator:in helfen, wenn ein:e Proband:in Probleme im User-Flow hat. Deshalb lohnt es sich, unmoderierte Usability-Tests durchzuführen, je vollständiger das Produkt ist, um realitätsnahe Reaktionen zu bekommen.
Vorteile
Nachteile
Im Folgenden zeigen wir unsere erfolgreichsten Usability-Test-Methoden im Überblick. Nahezu alle Methoden können sowohl moderiert als auch unmoderiert durchgeführt werden.
Diese Usability-Test-Methode gibt Teilnehmer:innen eine bestimmte Aufgabe, wie zum Beispiel ein bestimmtes Formular auszufüllen. Dies wird oft in Wireframes oder Klickdummys durchgeführt. Durch lautes Denken können die Teilnehmer:innen Schwachstellen in der Benutzerfreundlichkeit aufdecken, aus denen sich wiederum Verbesserungsvorschläge generieren lassen.
Kunde: Pfizer
Aufgabe: Eine benutzerfreundliche Website für „Ich beim Arzt“ schaffen, auf der sich Patient:innen verstanden fühlen und schnell alle relevanten Informationen finden, die sie erfolgreich auf einen Arztbesuch vorbereiten.
Ablauf: Den Teilnehmer:innen wurde zunächst ein Kontext vorgegeben. Sie haben gerade eine neue ärztliche Diagnose bekommen, doch die Kommunikation während des Arztbesuchs war schwierig und sie haben sich unverstanden gefühlt. Mithilfe von “Ich beim Arzt” sollten sich die Teilnehmer:innen auf den nächsten Arztbesuch vorbereiten, um in dem Termin alle Unsicherheiten zu klären und die Praxis mit einem guten Gefühl zu verlassen. Dabei sollten sie ihre Gedanken laut äußern. Der Test wurde aufgezeichnet und im Nachhinein ausgewertet.
Herausforderungen: Wir hätten bei einigen Aussagen gerne nachgefragt und mehr erfahren. Einige Proband:innen haben außerdem Anweisungen überlesen oder während des Remote-Usability-Tests vergessen, laut zu denken. Zudem haben nicht alle Proband:innen den Test in einer ruhigen Umgebung durchgeführt. Nicht qualifizierte Aufnahmen haben wir deshalb ausgeschlossen und erneut getestet, sodass uns am Ende ausreichend viele qualifizierte Aufnahmen des Remote-Usability-Tests zur Analyse vorlagen.
Ergebnis: Nach dem Verschriftlichen der Aussagen aus den Aufnahmen erfolgte die Auswertung als Rainbow-Spreadsheet. In solch einer Tabelle werden die Ergebnisse pro Teilnehmer:in farblich dargestellt und lassen sich so einfach zuordnen. Das Usability-Testing lieferte uns viele hilfreiche Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Webseite.
Lassen Sie uns gemeinsam Usability-Testideen entwickeln. Vereinbaren Sie gern ein Erstgespräch!
Eye-Tracking gibt UX-Teams wertvolle Informationen über die Blickbewegungen der Nutzer:innen. Wegen hoher Kosten und technischer Herausforderungen wird Eye-Tracking heutzutage allerdings kaum noch durchgeführt. Erheblich praktikabler und ähnlich aufschlussreich ist Mouse-Tracking, das die Mausbewegungen aufzeichnet und in Clickmaps sowie Heatmaps darstellt.
Kunde: Hama
Aufgabe: Optimierung der Content-Performance sowie Analyse des Nutzerverhaltens zur Verbesserung der User Experience und Optimierung der Conversion-Rates
Ablauf: Nachdem unser SEO-Team gut und schlecht performenden Content identifiziert hatte, betrachtete unser UX-Team diese Artikel genauer in Mouseflow. Die aufgezeichneten Mausbewegungen geben das Nutzerverhalten wieder, unter anderem die Scrolltiefe bestimmter Bereiche. Anhand der Heatmaps können wir sehen, welchen Bereichen die Nutzer:innen die meiste Aufmerksamkeit schenken und wo Klicks stattfinden.
Herausforderungen: Da Heatmaps nur das reine Klickverhalten im sichtbaren Bereich abbilden und keine Kontextinformationen liefern, müssen die ermittelten Daten mit weiteren Methoden verifiziert werden. Nur dadurch lassen sich qualitative Daten wie Feedback, Motivation oder Emotion der Nutzer:innen ableiten. Die korrekte Interpretation der Heatmap-Daten ist essentiell, um daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Eine weitere Herausforderung betrifft die Quantität, denn in die Heatmaps fließen nur Interaktionen von Nutzer:innen ein, die Cookies akzeptiert haben.
Ergebnis: Nutzer:innen klicken das Titelbild des Artikels an, wenn sie darauf das Produkt aus dem Video erkennen. Allerdings ist das Titelbild nicht klickbar. Deshalb scrollen die Nutzer:innen entweder weiter - aber nicht bis zum Produktgrid am Seitenende - oder aber sie verlassen den Artikel, um das Produkt über das Menü zu finden. Unsere Empfehlung in diesem Fall: Das Produkt direkt am Seitenanfang platzieren, damit die Nutzer:innen schneller und einfacher an ihr Ziel gelangen.
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Im Rahmen eines A/B-Tests werden zwei, bei multivariaten Tests mehrere Varianten eines Elements auf einer Seite oder innerhalb einer Funktion miteinander verglichen. Die Teilnehmer:innen bekommen jeweils nur eine Variante zu sehen. Anschließend werden die Reaktionen verglichen. Es wird analysiert, welche der beiden Varianten signifikant bessere Ergebnisse erzielt, beispielsweise die höhere Klickrate oder eine höhere Conversion-Rate.
Diese Analyse wird von Expert:innen durchgeführt. Sie analysieren die Benutzeroberfläche anhand von branchendefinierten Usability-Heuristiken. Dabei werden Usability-Probleme identifiziert und bewertet, inwiefern das Design die Benutzerfreundlichkeit beeinflusst. Die Methode ermöglicht es, schnell Schwachstellen zu identifizieren.
Die folgenden Methoden dienen nicht primär der Usability, tragen mit ihren Ergebnissen aber regelmäßig zu einer Verbesserung im UX-Bereich bei.
Design Survey
Im Rahmen von Design Surveys, wie dem 5-Sekunden-Test, Preference Test oder Closed Word Choice, wird Feedback zu Funktionen und visuellen Designrichtungen gesammelt. Mehrere Methoden lassen sich einfach in einem Design Survey kombinieren, sodass Designer:innen aus den Ergebnissen lernen, worauf Nutzer:innen intuitiv zuerst aufmerksam werden. Zudem kann kurzes Feedback zur Ästhetik eines Produkts abgefragt werden.
Card Sorting
Bei dieser Methode sortieren die Teilnehmer:innen Inhalte oder Begriffe auf Karten, um die Informationsstruktur einer Website oder Anwendung zu entwickeln oder zu verbessern. Durch diese Übung werden nutzerzentrierte Hierarchien und Gruppierungen identifiziert, um eine intuitive Navigation und benutzerfreundliche Informationsarchitektur zu gewährleisten.
Tree-Testing
Tree-Testing läuft textbasiert ab. Ohne grafische Elemente lösen Teilnehmer:innen bestimmte Aufgaben, zum Beispiel das Aufrufen einer bestimmten Kategorie. Anhand des Erfolgs und der notwendigen Zeit zur Erfüllung der Aufgaben werden einerseits die Informationsarchitektur bewertet und andererseits Navigationsprobleme frühzeitig identifiziert und behoben.
Wo findet man Usability-Tester:innen und welche Usability-Test-Tools nutzen wir bei Moccu regelmäßig für UX-Tests? Das sind unsere gängigen Tools.
Via Testing Time lassen sich schnell und einfach Usability-Tester:innen rekrutieren und unter anderem nach demografischen Merkmalen auswählen. Wir bei Moccu nutzen Testing Time regelmäßig, um Teilnehmer:innen für unser Usability-Testing zu finden.
Mit Lookback schauen wir bei Moccu unseren Usability-Test-Teilnehmer:innen über die Schulter. Anhand der Video-Sessions finden wir im Team schnell Lösungsansätze, um die Usability von Websites und Anwendungen weiter zu optimieren.
Tools wie Hotjar, Clarity und Mouseflow helfen uns dabei, das Nutzerverhalten anhand von Mausbewegungen, Klicks, Formularanalysen und weiteren Daten zu analysieren. So bekommen wir bei Moccu schnell einen umfassenden Einblick und können die Usability nutzerorientiert optimieren.
Mit KI-Helfern wie ChatGPT erstellen wir im Sparring unter anderem Fragestellungen für Testleitfäden, lassen Transkripte zusammenfassen sowie die wichtigsten Erkenntnisse aus einem Usability-Test formulieren.
Man kann die Usability in wenigen Schritten testen:
Zu den gebräuchlichen UX-Methoden gehören A/B-Test, Remote-Usability-Test, Clickmaps & Heatmaps, Card Sorting, Tree-Testing sowie Heuristische Evaluation. Sie lassen sich unterteilen in Design-Thinking-Methoden, Usability-Test-Methoden, visuelle Test-Methoden, Analytics und Tracking und vieles mehr.
Zum Bereich Usability gehören diejenigen Test-Methoden, die wirklich die Interaktion zwischen Menschen und einem bestehenden User-Interface in einem realen oder simulierten Szenario testen.
Während das User-Acceptance-Testing sich darum dreht, die wesentlichen Merkmale und Funktionen eines Produkts zu testen, zielt Usability-Testing darauf ab, die Benutzerfreundlichkeit eines Produkts durch Feedback der Nutzer:innen zu bewerten. Der Unterschied zwischen User-Acceptance-Testing und Usability-Testing liegt also im jeweiligen Zweck.
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