UX-Writing: Audit & Guidelines
Warum Guidelines unverzichtbar sind und ein Writing-Audit einen Fahrplan braucht – erhalten Sie Einblicke in unser UX-Writing!
Barrierefreiheit im Web wird 2025 Pflicht für Websites, Onlineshops und digitale Anwendungen, über die Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden – doch wie setzt du barrierefreies Webdesign effizient um?
Wusstest du, dass weltweit über über 15 % der Bevölkerung von einer Form der Behinderung betroffen sind? Diese Menschen stoßen im digitalen Raum oft auf Barrieren, die sie von wichtigen Informationen und Dienstleistungen ausschließen. Ab dem 28. Juni 2025 riskierst du nicht nur Bußgelder, wenn deine Website nicht barrierefrei ist, sondern auch den Verlust von Millionen potenzieller Kunden. Doch es geht um mehr als nur gesetzliche Vorgaben: Es geht darum, deine digitale Präsenz für alle zugänglich zu machen – und damit einen Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft zu leisten.
Barrierefreies Webdesign ist deine Chance, Verantwortung zu zeigen, dein Unternehmensimage zu stärken und gleichzeitig neue Märkte zu erschließen. Wir zeigen dir in diesem Artikel, was du beachten musst.
Barrierefreies Webdesign bedeutet, Websites und digitale Anwendungen so zu gestalten, dass sie für alle Menschen zugänglich und nutzbar sind – unabhängig von Einschränkungen wie Neurodivergenz oder Sehbeeinträchtigungen. Das Ziel der barrierefreien Webgestaltung ist es, digitale Inhalte und Funktionen ohne Barrieren bereitzustellen, damit alle Nutzerinnen und Nutzer gleichberechtigt auf Informationen und Angebote zugreifen können.
Erweiterter Nutzerkreis
Mit barrierefreier Gestaltung erreichst du nicht nur Menschen mit dauerhaften Beeinträchtigungen, sondern auch temporär eingeschränkte Nutzerinnen und Nutzer – das steigert deine Reichweite.
Erhöhte Nutzerfreundlichkeit
Deine Kundinnen und Kunden finden sich schneller zurecht und erreichen ihr Ziel effizienter – unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen. Das Ergebnis? Höhere Kundenzufriedenheit und eine stärkere Kundenbindung.
Positives Markenimage
Ein barrierefreies Webdesign zeigt deine soziale Verantwortung und Inklusion, was wiederum die Markentreue stärkt.
Rechtliche Konformität
Ab 2025 ist barrierefreies Webdesign Pflicht. Jetzt ist der Zeitpunkt, um rechtskonform zu handeln, dein Unternehmen für die Zukunft aufzustellen – und um Inklusion voranzubringen.
Barrierefreiheit ist ein Menschenrecht – und das auch im Web. Unternehmen werden künftig gesetzlich verpflichtet, barrierefreies Webdesign umzusetzen. Das W3C Gremium (World Wide Web Consortium) hat in seinen internationalen WCAG-Richtlinien (Web Content Accessibility Guidelines) vier Grundprinzipien definiert, die deine Unternehmenswebsite erfüllen muss:
1. Wahrnehmbar
Informationen müssen für alle Nutzerinnen und Nutzer wahrnehmbar sein. Grafische Elemente, Videos und Illustrationen sollen daher mit aussagekräftigen Alt-Texten beschrieben werden.
2. Bedienbar
Die Website sollte auch für Nutzergruppen bedienbar sein, die auf Assistive Technology angewiesen sind. Alle Funktionalitäten müssen per Tastatur ansteuerbar sein.
3. Verständlich
Informationen müssen verständlich und die Bedienung intuitiv sein. Unerwartete Ereignisse sollen beim barrierefreien Webdesign vermieden werden.
4. Robust
Die Website muss technisch einwandfrei funktionieren und den neuesten Standards entsprechen. Alle gängigen Devices und Assistive Technologies müssen sie korrekt interpretieren können.
Die vier Prinzipien gliedern sich in 13 Richtlinien, die wiederum in 78 Erfolgskriterien aufgeteilt sind. Die Umsetzung der rechtlichen Konformität wird anhand dieser Erfolgskriterien bewertet, eingeteilt in drei Konformitätsstufen: A (Mindestmaß), AA und AAA (Höchstmaß). Ab dem 28. Juni 2025 müssen Websites und digitale Anwendungen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten, Level AA erfüllen. Die für den deutschen Raum geltenden BITV 2.0 Richtlinien decken sich übrigens mit dem WCAG Level AA und müssen daher nicht gesondert betrachtet werden.
Die drei Konformitätsstufen gelten für jeden Baustein, wenn man eine barrierefreie Website erstellt. Wir erklären die Einstufungen anhand von Beispiel-Kriterien bei der Einbindung von Video und Audio.
Einfach A – Diese Stufe der Barrierefreiheit deckt den WCAG Standard und somit das Mindestmaß ab.
Es müssen Untertitel oder ein Transkript hinterlegt sein. Video und Audio Files sowie Animationen und automatische Slider mit Bewegungen über 5 Sekunden müssen anhand einer Pause-Taste steuerbar sein.
Doppelt A – Diese Stufe behebt die häufigsten Probleme bei der Barrierefreiheit.
Zusätzlich zu den Kriterien von Level A muss sichergestellt werden, dass der Kontrast von Fließtext und Bildern zum Hintergrund mindestens 4,5 zu 1 sein soll. Dies betrifft u. a. sowohl einleitende Texte auf der Website als auch Untertitel innerhalb des Videos selbst.
Dreifach A – Diese Stufe entspricht dem höchsten Standard.
Hier gilt zusätzlich zu den Kriterien von Level A und AA, dass die Gebärdensprache in Videos integriert werden muss. Auch Versionen von leichter Sprache müssen zur Verfügung stehen.
Barrierefreiheit ist eine Teamaufgabe. Bereits bei der Erstellung neuer Seiten integrieren wir Accessibility-Aspekte von Anfang an in die Teams und beziehen dich in diesen Prozess mit ein.
Für bereits bestehende Websites empfehlen wir dir die folgenden Schritte, um ein barrierefreies Webdesign zu gewährleisten:
Durch automatisierte und manuelle Tests identifizieren wir, bei welchen Elementen noch Optimierungsbedarf besteht.
Auf Basis der Prüfergebnisse erstellen wir einen individuellen Maßnahmenplan mit konkreten Handlungsempfehlungen.
Nachdem wir die Maßnahmen sukzessive umgesetzt haben, empfehlen wir eine Zertifizierung der Barrierefreiheit.
Externe Accessibility-Tests mit echten Nutzerinnen und Nutzern sind besonders ab Konformitätsstufe Level AAA wichtig.
Wenn du uns beauftragst, kannst du dich darauf verlassen, dass deine Website alle notwendigen Anforderungen an Barrierefreiheit erfüllt. Solltest du dich dennoch tiefer mit den spezifischen Maßnahmen auseinandersetzen wollen, haben wir im Folgenden einige Best Practices zusammengestellt, auf die du achten solltest, um deine Website barrierefrei zu machen.
Dabei unterstützen wir dich gerne. Schreib uns einfach eine kurze Nachricht!
Die folgende Liste von Beispielen gibt dir einen Überblick über verschiedene Aspekte, die du berücksichtigen musst, um eine Website barrierefrei zu gestalten:
Es gibt zahlreiche Online-Tools, um einzelne Elemente oder auch ganze Webseiten auf Barrierefreiheit zu überprüfen. Im Rahmen eines ersten Audits nutzen wir bei Moccu WAVE, um automatisierte Reportings zu erhalten. Diese bieten erste Hinweise zum Status der Barrierefreiheit einer Website, müssen jedoch interpretiert und durch manuelle Tests ergänzt werden.
Möchtest du deine Website mit WAVE testen und benötigst Hilfe? Schau dir hier unsere Kurzanleitung an:
Ein umfassendes Tool zur Verbesserung der Qualität von Websites ist Google Lighthouse, das sich über Chrome-Entwicklertools ausführen lässt. Neben der allgemeinen Leistung und SEO bewertet Lighthouse auch die Barrierefreiheit mit einer Punktzahl.
Um Seiten und Elemente während des Designs direkt zu testen, setzen wir auf Figma-Plugins. Einer unserer Favoriten ist Stark, welcher Schrift-Styles, Touch-Target-Größen und Farbkontraste überprüfen kann. Darüber hinaus verfügt Stark über einen Simulator, um Einschränkungen, wie bspw. Farbblindheiten, nachzuahmen.
Zum Testen der Screenreader-Tauglichkeit von Struktur und Texten gibt es verschiedene Anbieter und Systeme. Bei iOS verwenden wir beispielsweise VoiceOver.
Online gibt es eine große Anzahl an Accessibility-Checklisten, in denen die Richtlinien der wichtigsten Barrierefreiheits-Kataloge in einer Liste komprimiert zusammengefasst sind. Gute Beispiele hierfür sind unter anderem The A11Y Project, Webflow und The Checklist Voxmedia.
Bei Moccu haben wir für jeden Fachbereich eine eigene Checkliste entwickelt, die unseren Expertinnen und Experten als Leitfaden dient, um sicherzustellen, dass bei der barrierefreien Gestaltung von Websites oder digitalen Anwendungen alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden.
Barrierefreiheit bedeutet im Webdesign, dass sämtliche Inhalte allen Menschen gleichberechtigt zugänglich sind. Dabei spielen konkrete Beeinträchtigungen oder Einschränkungen keine Rolle.
Ja, eine barrierefreie Website ist Pflicht, wenn es sich dabei um Angebote handelt, die Produkte oder Dienstleistungen in den Verkehr bringen, zum Beispiel Onlineshops. Darüber hinaus sind auch Websites betroffen, die Kontaktformulare oder Terminbuchungen anbieten.
Ausgenommen von der Pflicht sind hingegen private Angebote, B2B-Angebote sowie Kleinunternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden oder einem Jahresumsatz von maximal zwei Millionen Euro.
Reine Präsentationsseiten, auf denen die Produkte oder Dienstleistungen nicht direkt entgeltpflichtig erworben werden können, sind von der Barrierefreiheitspflicht ausgenommen.
Man kann eine Website barrierefrei gestalten, indem man sich entweder selbst tiefgehend mit der Materie beschäftigt und Maßnahmen rechtssicher umsetzt oder man beauftragt eine erfahrene Agentur, die dabei zielgerichtet unterstützen kann.
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) sind internationale Richtlinien für barrierefreies Webdesign, die das W3 Consortium entwickelt hat.
Jetzt hast du einen guten Überblick, wie barrierefreies Webdesign aussieht und wie es sich umsetzen lässt. Wir unterstützen dich dabei, Barrierefreiheit für deine Website oder digitale Anwendung zu erreichen und gleichzeitig rechtskonform zu bleiben.
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